Wenn Theorie und Praxis aufeinandertreffen, dann kann das schon mal zu Diskussionen führen. Gar nicht in einem negativen Sinn, sondern wo Theorie und Praxis sich ergänzen und konstruktive Ideen daraus entspringen. Die zweite interkulturelle Fortbildung des DTTB und Engagement Global war geprägt von ganz verschiedenen Persönlichkeiten. Jung wie alt, Funktionär und „ganz normale Spielerin“ und natürlich Theoretikern und Leuten aus der Praxis. Das Wochenende bot reichlich Raum für hitzige Diskussionen und ausgiebigen Erfahrungsaustausch.
Die Erfahrung mancher Teilnehmer/innen im Themenfeld der Integration und Entwicklungspolitik war an der Qualität der Beiträge und der Debatten deutlich zu spüren. Sind denn wirklich genug Trainer da für dieses Vorhaben? Wie verhält es sich, wenn aus religiösen Gründen das eine oder andere nicht möglich ist? Und wie gehe ich mit den Geschichten der Menschen um, die aus den unterschiedlichsten Gründen zu uns kommen. Die Inhalte des Seminars waren vielfältig. Und genau das ist es, was die interkulturellen Fortbildungen ausmacht. Theoretische Teile, mit Übungen und Diskussionen und praktische Elemente mit tischtennisspezifischen Inhalten wechseln sich gegenseitig ab. Dabei wird immer deutlicher, warum ein Verständnis für Flucht und Fluchtursachen und entwicklungspolitischen Zusammenhängen die Basis für eine gelingende Integration ist. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind von der Thematik betroffen und versuchen in Ihren Vereinen das Motto der Kampagne „One Game. One World. – weltoffen. grenzenlos. gemeinsam.“ zu leben.
Am Abend ließ man sich dann bei einer Führung die schöne Altstadt von Mainz zeigen. Schließlich sollte man doch etwas mitbekommen von dem Ort an dem man ein ganzes Wochenende verbringt. Oder hätten Sie etwa gewusst, dass in Mainz alle Straßenschilder, deren Straßen parallel zum Rhein verlaufen blau sind, während die, die auf den Rhein zulaufen rot unterlegt sind? So findet man jedenfalls immer leicht an den Ort zurück, wo man gedenkt zu übernachten. Auch dann, wenn man noch etwas länger in einer Brauerei sitzt und den Abend zusammen ausklingen lässt. Nachdem am nächsten Tag vor allem Teamspiele und nonverbale Trainingsmethoden auf dem Plan standen, hieß es am Nachmittag dann nicht Tschüss, sondern auf Wiedersehen sagen. Darauf hofften zumindest alle.