Wussten Sie, dass Phileas Fogg die Umrundung der Erde in 80 Tagen nur wegen eines Tricks schaffte? Das Geheimnis war: Er nutze die Zeitverschiebung aus, um seine Wette nicht zu verlieren. Spätestens nach dieser Erkenntnis war allen klar, warum das letzte Oktoberwochenende für das Treffen der Integrationsbotschafter ausgesucht wurde. Wir nutzten allerdings nicht die Zeitverschiebung, sondern die Uhrumstellung aus, um keine Zeit zu verlieren. Von Freitagabend bis Sonntag fand also das zweite Treffen statt. Und jede Stunde wurde gut genutzt.
Freitagabend lernte man sich bei gemütlichen Tischtennis spielen besser kennen. Dort machte besonders eine Teilnehmerin auf sich aufmerksam, die mit der für sie falschen Schlaghand unbezwingbar gut Ping Pong spielen kann. Eine heimliche Superkraft, die für große Unterhaltung sorgte. Nachdem man den Abend mit einer Runde „Finden sie Minden!“ausklingen ließ, stieg man am nächsten Tag so richtig ins Thema ein.
Demokratietraining und Theaterbesuch
Während eines Workshops mit Michael Schwesinger, einem Demokratietrainer der Deutschen Sportjugend (DSJ), wurden die Themen Minderheiten und Mehrheiten, sowie Gleichheit und Ungleichheit behandelt. Durch verschiedene Übungen aus dem Israelischen Demokratieprogramm Patzavka, wurden tragende Säulen einer Demokratie deutlich gemacht. Abends stand der Besuch des Jugendtheaters „Die Schotte“, welches Jule Vernes Reise um die Erde zeigte, auf dem Programm.
Bilder im Kopf
Eine solche Reise sollte auch am Sonntag eine Rolle spielen, als ein kleiner Exkurs in die Welt des Fußballs anstand. Andrew Aris stellte sein Verein „Spirit of Football“ vor. Sie reisen regelmäßig vor einer Weltmeisterschaft mit einem Ball durch die Welt, auf dem alle unterschreiben dürfen, die Teil des „Spirit of Football“ werden möchten. Andrew referierte zum Thema „Bilder im Kopf“. Dafür warf er ein Bild eines Mannes an die Wand, dem die Integrationsbotschafter nun, ohne ihn je kennengelernt zu haben, einen Namen, verschiedene Eigenschaften und beispielsweise einen Beruf zuordnen sollten. Anschließend kam der Mann überraschenderweise in den Raum und die Jugendlichen konnten Ihre Bilder, die sie von dem Mann in ihren Köpfen gemacht hatten überprüfen. Der Mann war Tarek, ein syrischer Flüchtling, der vor einem Jahr nach Deutschland kam und bereits sehr gut Deutsch sprach. Tarek war in Syrien Englischlehrer und lebte in Aleppo. Eine sehr inspirierende Begegnung für die jungen Integrationsbotschafter.
Im Anschluss wurde noch eine Runde Fußball nach „Fair Play“ – Regeln gespielt, so wie es der Verein von Andrew erfunden hat. Dort besagen die Regeln, dass sich ein Torschütze einen Torjubel ausdenken darf, den selbst die Mannschaft des gegnerischen Teams nachahmen muss. Diese wirklich unterhaltsame Regel zeigt einmal mehr, dass es wesentlich schöner ist miteinander zu jubeln, als gegeneinander. Hier werden die Gemeinsamkeiten und nicht die Unterschiede betont. Eben genau das, was auch One Game. One World. ausmacht.