Neu-Isenburg. Jungen mögen Wettkämpfe, Mädchen Team-Spiele. Das ist natürlich ein Klischee, aber sicher nicht von der Hand zu weisen. „Bei den Mädchen steht generell das Zusammenspielen im Vordergrund, sie mögen Team- und Staffel-Spiele, das gemeinsame Erleben. Jungen sind dagegen tendenziell eher auf Wettkampf aus, wollen sich stärker messen“, sagt B-Lizenz-Trainerin Sabrina Hommel.
Spielerische Wettkampfformen
Wie gehe ich als Trainer oder Trainerin damit um? Die Teilnehmerinnen der Trainerinnen-Fortbildung in Ihlow haben sich Gedanken dazu gemacht. Generell, sagen sie, gefallen „kooperative Wettkämpfe den Mädchen besonders gut.“ Hier in paar Beispiele für spielerische Wettkampfformen
- Wettkämpfe/lustige Abschlussspiele ohne Wertung oder Gesamtsieger/in: Zettelwirtschaft, 7-Punkte-Ablösespiel/“Kaisertisch ohne Kaisertisch“ im Kreis -> Es muss nicht immer eine/n Sieger/in geben.
- Spielstärkeunterschiede auflösen oder angleichen: Wettkämpfe mit Handicaps bei stärkeren Spielern. Das können Punktevorgaben sein oder ein andere Schläger (Noppen, kleiner Schläger…, nur bei eigenem/gegnerischen Aufschlag kann gepunktet werden usw.)
- Team-Wettkämpfe: Doppel, kleinere Gruppen oder die ganze Trainingsgruppe statt Einzelwettkämpfe. Ein geeignetes Beispiel ist der Rundlauf-Team-Cup des TTVN, bei dem der Anteil der Mädchen im Übrigen höher liegt als bei anderen Wettkämpfen. „Das wäre ein Indiz dafür, dass Mädchen lieber Wettkämpfe im Team machen“, sagt Udo Sialino vom TTVN.
Zu den Regeln kompakt auf der TTVN-Website - Kartenspiel: 2 Teams (rot und schwarz) spielen immer in Zweier- (Einzel) oder Vierer-Pärchen (Doppel) gegeneinander bis zum dritten Punkt. Sieger läuft/laufen zu umgedrehten Karten und decken eine Karte auf. Ist es die Farbe des Teams (Team Rot muss roten Karten aufdecken) bleibt die Karte aufgedeckt, sonst muss sie wieder umgedreht werden. Gesiegt hat das Team, welches nach einer bestimmten Zeitvorgabe am meisten Karten umdrehen konnte.
- Immer wieder wird Spaß als wichtigster Faktor genannt: z.B. am Ende Tischtennis spielen mit verschiedenen Schlaggeräten -> Badminton-Schläger, Frühstücksbrettchen, Schuh, Mini-TT-Schläger usw.)
- Weitere Beispiele für koordinative Spiele siehe hier
Kreative Gruppeneinteilung
Eigenständiges Aufteilen in Gruppen hat oft zur Folge, dass immer dieselben Leute in einer Gruppe sind und/oder sich schnell jemand ausgeschlossen fühlt. Nicht nur bei Mädchen sollte man darauf achten, kreativ wählen zu lassen. Hier einige Beispiele:
- Aufstellen nach Alphabet/Geburtsdatum/Größe usw. und dann abzählen
- Gegenteiliges/Gemeinsames: Es sollen sich immer Paare bilden, die etwas gegenteiliges/Gemeinsames haben, z.B. Junge – Mädchen, blonde Haare – dunkle Haare, groß – klein…
- Puzzle: Ein Bild wird in 2 (oder mehrere) Teile zerschnitten. Immer die zugehörigen Teile bilden ein Paar (eine Gruppe).
- Tierlaute: Jedes Gruppenmitglied erhält verdeckt eine Spielkarte mit einem Symbol (Tier, Familienmitglied). Auf Kommando schaut nun jeder seine Karte an und muss nur durch die entsprechenden Tierlaute seine (Tier)-Familie finden. Tiere dürfen nur Laute von sich geben.
- Gummibärchen: Jede/r Spieler/in bekommt ein Gummibärchen. Spieler/in mit gleicher Gummibärchen-Farbe bilden jeweils eine Gruppe. KS
Just for Girls-Ausbildung 2016 in Frankfurt
Auch nächstes wird wieder eine Kinder- und Jugendtrainerausbildung „Just for Girls“ stattfinden. Und zwar vom 29. April bis zum 1. Mai in Frankfurt. Eine offizielle Ausschreibung wird es bald geben, aber merkt euch den Termin schon einmal vor!
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