Roman Frackenpohl, Daniel Ringleb und Sven Plaschke sind in Nanjing angekommen und haben die ersten Tage im „dsj academy camp“ während der Jugend-Olympiade hinter sich. Frackenpohl berichtet im ersten „Nanjing-Blog“ von bemalten Hunden, der Segnung von Babys, einem deutsch-chinesisches Duell im Park und einem Treffen mit der deutschen Sportpolitik-Prominenz.
Seit mittlerweile vier Tagen befindet sich unsere kleine Tischtennis-Delegation im Rahmen des „academy camps“ der Deutschen Sportjugend (dsj) bei den Olympischen Jugendspielen 2014 in Nanjing. Der Jetlag ist entsprechend überwunden, an das feuchtwarme Klima wurde sich gewöhnt, die Orientierung in der näheren Umgebung fällt auch nicht mehr so schwer, aber in einer Sieben-Millionen-Einwohner-Stadt hat man natürlich noch lange nicht alle Ecken erforscht. Daran konnte auch ein mehrstündiger Stadtrundgang mit chinesischen Deutsch-Studierenden des Nanjinger Goethe-Institut nichts ändern, denn diese Stadt ist einfach viel zu groß, dafür aber natürlich auch sehr sehenswert…wenn der Smog einem nicht die Sicht versperrt.
Wie Stars auf der Straße: Fotos, Babys berühren, Autogramme geben
Unser Camp-Programm hatte auch schon einige Highlights zu bieten, allen voran den Besuch der Eröffnungsfeier am Samstag, bei der das chinesische Organisationskomitee der Welt einmal mehr zeigte, dass die Chinesen wissen, wie man große Feste mit einer spektakulären Show und Feuerwerk inszeniert. Und Dank der offiziellen Team-Einkleidung fielen wir nicht nur dort auf, sondern werden auch sonst permanent auf der Straße fotografiert. Babys sollen von uns berührt werden – fast wie eine Art Segnung – und sogar nach Unterschriften wurden wir schon gefragt, obwohl wir ja gar keine teilnehmenden Athleten sind.
Darüber hinaus bietet jeder Ausflug durch Nanjing diverse Kuriositäten und erweitert den interkulturellen Horizont, denn so haben Hunde hier auch mal buntgefärbte Ohren und Schwänze, Kleinkinder tragen in der Regel keine Windeln, sondern können durch Schlitze in den Hosen ihre Notdurft unmittelbar auf den Boden verrichten, und Vorfahrt auf den Straßen hat in der Regel das Auto, das den größten Motor hat oder aber am Energischsten hupt.
Treffen mit der Sportpolitik-Prominenz / Tischtennis-Duelle im Park
Außerdem findet man häufig auf Spielplätzen und in Parks gutgepflegte Tischtennistische, an denen stets reger Betrieb herrscht, und so ließen auch wir uns während einer Stadterkundung nicht die Chance auf ein deutsch-chinesisches Duell nehmen. Romans Gegenspieler konnte sich im Anschluss an das Spiel über einen DTTB-Pin freuen. Es wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben, ob er glaubte, gegen einen richtigen deutschen Nationalspieler gespielt zu haben.
Nicht nur solche Begegnungen bereiten uns große Freude, sondern auch die mit großen Persönlichkeiten des deutschen Sports, wie z.B. heute während einer Talkrunde mit Willi Lemke, dem ehemaligen Manager von Werder Bremen und seit 2008 Sonderberater für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung bei den Vereinten Nationen, DOSB-Präsident Alfons Hörmann und dem Chef de Mission, Bernhard Schwank. Sie berichteten von den Aufgabenbereichen ihrer Ämter und animierten uns dazu, als Vorbilder die Olympische Idee zu verbreiten und dafür zu sorgen, die Chancen für eine erfolgreiche Olympiabewerbung Deutschlands zu vergrößern.
In der nächsten Zeit stehen noch viele weitere Workshops, Kulturveranstaltungen und Wettkampfbesuche auf dem Programm. So waren wir beispielsweise bei Kilian Ort im Viertelfinale live in der Halle dabei und unterstützten ihn so gut es geht von der Tribüne aus.
Mehr Bilder auf der Facebook-Seite von Young Stars