Viele Vereine leisten tolle Arbeit, insbesondere in der Jugend – doch oft weiß kaum einer davon. Verschenktes Potential, denn mit etwas „Werbung“ für den eigenen Verein können neue Mitglieder gewonnen oder Spenden generiert werden. Warum die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (PR) so wichtig für Vereine ist und wie ihr sie mit geringen Mitteln verbessern könnt, erfahrt ihr in unserer Tipps- und Tricks Serie „PR im Verein“. Der erste Teil beinhaltet eine kurze Einführung in die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und wie man das Projekt PR im Verein am besten anpackt.
Warum PR in Vereinen so wichtig ist
Ein Foto an die Presse nach einer gewonnen Meisterschaft, ein kleiner Bereich auf der Website des Gesamtvereins und ein schwarzes Brett – in vielen Vereinen wird das Thema Öffentlichkeitsarbeit sehr stiefmütterlich behandelt. Die Gründe sind vielfältig: Oft wird die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit unterschätzt. Und wo es nicht an der Bereitschaft fehlt, fehlt es am ehrenamtlichen Personal oder den finanziellen Mitteln. Woanders gibt es einen Pressewart, aber er hat das Handwerkszeug und das Wissen nicht – das Resultat ist auch in diesem Fall unbefriedigend. Denn kaum eine Zeitung druckt einen schlechten Artikel mit einem unscharfen Bild und kein Mitglied liest gerne eine Vereinsinfo die nur aus Text in Schriftgröße 6 besteht. Das traurige Ergebnis sind oft Vereine, die viel zu bieten haben und viel Verantwortung übernehmen, aber keiner weiß davon. In Unternehmen hat man in den vergangenen Jahrzehnten erkannt, welche Bedeutung und Wirkung die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für den wirtschaftlichen Erfolg haben. Und auch in Vereinen ist PR enorm wichtig, weil
- so neue Mitglieder gewonnen und alte gehalten werden
- Mitglieder für ein Ehrenamt motiviert werden können
- neue Sponsoren und Spender eher den Verein unterstützen
- Fördergelder eher generiert werden
- die Identifikation und das Vereinsgefühl gestärkt wird
Gerade in Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, Jugendliche für den Sport und den Verein zu gewinnen, darüberhinaus noch Engagierte und Sponsoren zu finden, muss der Öffentlichkeitsarbeit noch eine größere Bedeutung beigemessen werden. Denn die Vereine konkurrieren um Spenden, Sponsoren und Mitglieder wie nie zuvor. Und am Ende gewinnt der, der sein „Produkt“ am besten präsentiert.
Wen will ich mit meiner Öffentlichkeitsarbeit erreichen?
Bevor ihr euch über konkrete Maßnahmen Gedanken macht, ist es wichtig, überhaupt erst einmal zu bestimmen, wer erreicht werden soll. Öffentlichkeitsarbeit zielt nicht nur auf die Medien ab – auch Mitglieder, Verbände, Sponsoren und viele mehr gehören zu den Zielgruppen. Einfach alle, die ich mit meinen Anliegen erreichen will.
Extern (außerhalb des Vereins) | Intern (innerhalb des Vereins) |
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Natürlich müsst ihr etwas selektieren, wenn ihr verstärkt ansprechen wollt. Als lokaler Tischtennisverein liegt es auf der Hand, in der nahen Umgebung nach Mitgliedern oder Sponsoren zu suchen. Das ZDF wird kaum über euch berichten, schon eher die lokale Tageszeitung. Vielleicht wäre es auch mal an der Zeit, die örtliche Schule anzusprechen und über eine Kooperation nachzudenken…
Themen im Verein
Stoff für eine erfolgreiche Pressearbeit gibt es eigentlich in jedem Sportverein genug. Zentral ist natürlich die Berichterstattung über den laufenden Spielbetrieb. Aber auch Aktivtäten des Vereins wie Feiern, Vereinsfahrten, Turniere oder andere besondere Ereignisse sind in der Regel berichtenswert und müssen davor auch angekündigt und beworben werden. Auch über harte Fakten wie Termine, Trainingszeiten und Mannschaftsaufstellungen/-portraits sollte der Verein oder die Abteilung immer informieren. Und ein paar bunte, emotionalere Geschichten dürfen auch nicht fehlen. Warum nicht mal ein Interview mit dem Jugendwart machen? Oder mal in der Historie des Vereins kramen? Lustige Fotoshootings mit den Manschaften veranstalten? Möglichkeiten gibt es viele, Grenzen fast keine.
Aller Anfang ist schwer…
Wie weit der Weg zu einer guten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist, hängt natürlich stark davon ab, wie die Strukturen bereits sind. Kümmert sich bereits jemand um die Pressearbeit? Und wenn ja, was macht er alles? Website, Vereins-Info – aber was ist mit dem Newsletter oder Facebook?
Fakt ist, es muss einen Pressewart geben. Jemand der den Hut auf hat und im Idealfall auch vom Vorstand oder der Abteilung gewählt wurde. Der Pressewart kann aber kaum alles alleine machen – deswegen sollte die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt werden und ein Art Öffentlichkeitsarbeit-Team gegründet werden. Diese sollten sich regelmäßig Treffen und zumindest eine grobe PR-Strategie entwerfen. Wesentliche Inhalte einer solchen Strategie:
- Was machen wir aktuell gut oder schlecht?
- Wen wollen wir zukünftig mit der PR erreichen?
- Welche Instrumente nutzen wir? (Social Media, Vereinszeitung, Mail, Website, Radio,….)
- Wie ist der Zeitplan?
- Wie viel Geld und Zeit haben wir überhaupt zur Verfügung und wie teilen wir das auf?
Eine Strategie hilft, eine klare und strukturierte Öffentlichkeitsarbeit zu verfolgen, die das Interesse der „Zielgruppen“ weckt.
Mehr Infos findet ihr im PR-Wiki oder auf der Website von PR.Grupe.
Im nächsten Teil…
…wird es nicht mehr so theoretisch . Dann werden wir euch einige für Vereine sinnvolle Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit vorstellen.
Links
Hier findet ihr eine kleine Linksammlung. Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr euch natürlich wie immer direkt bei uns melden. Wir machen auch gerne PR für euch. Schickt uns einfach Geschichten aus eurem Verein und wir veröffentlichen Sie.
Einführung in die PR (Präsentation von Brain Force Österreich)
Liebe TT-Freunde,
ich finde es einfach beschämend, wenn man unser wichtigstes Kulturgut, nämlich unsere Muttersprache, durch „Events“ und „Young Stars“ misshandelt.
Warum nicht: Ereignis, Erlebnis, Geschehen oder auch Spektakel?
Warum nicht: Junge Spitzenspieler, junge Talente, junge Alleskönner oder unser Nachwuchs.
Es ist einfach traurig, dass unser Verband den weit über 7000 Anglizismen immer noch neue hinzufügen muss.
Schämt man sich seiner Muttersprache so sehr, oder ist es nur Dummheit?
Mit sportlichen Grüßen
Otto Dammann
(Seit 28 Jahren Jugendtrainer)
Hallo Otto,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Außer deinen genannten Beispielen verwenden wir kaum Anglizismen, weder in Texten noch in Überschriften.
Den Namen der Initiative haben wir uns gemeinsam mit jungen Engagierten ausgedacht. Genau die möchten wir nämlich auch mit Young Stars erreichen und für das Engagement motivieren. Junge Menschen pflegen einen anderen Sprachgebrauch als frühere Generationen. Ob das gut oder schlecht ist, möchten wir nicht beurteilen. Scham vor der Muttersprache oder Dummheit ist es jedenfalls nicht.
Viele Grüße
Benedikt vom YS-Team