Koordination im Tischtennis – ist das wirklich wichtig? Natürlich! Reaktion, Antizipation, Orientierung – je besser Spieler Tischtennisball und Körper beherrschen, desto höher ist ihr Spielniveau. Eine gute Koordinationsfähigkeit ist übrigens nicht nur im Sport wichtig. Eine gute Orientierung und ein gutes Gleichgewicht kann etwa einen Sturz vermeiden. Im ersten Teil unserer Tipps & Tricks-Reihe haben wir beschrieben, welche koordinaten Fähigkeiten es gibt. Im zweiten und dritten Teil geht es vor allem um Übungen für das Tischtennistraining. Die Inhalte stammen aus dem DTTB-Lehrplan „Koordinationstraining im Tischtennis“. Das Buch gibt es zurzeit im DTTB-Shop zum Sonderpreis von 7,45 Euro.
Es werden nun Übungen vorgestellt, die sich für ein abwechslungsreiches Training der koordinativen Fähigkeiten eignen. Diese werden den einzelnen koordinativen Fähigkeiten zugeordnet. Das heißt aber nicht, dass bei der ausgesuchten Übung nicht nur die eine entsprechende, sondern meist mehrere koordinative Fähigkeiten geschult werden.
Der richtige Zeitpunkt im Training
Die Übungen erfordern einen hohen Grad an Konzentration. Deshalb bietet es sich an, koordinative Übungen mit ins Aufwärmprogramm einzubinden. Auch, weil die Übungen oft Spaß machen. Allerdings werden beim Tischtennis die koordinativen Fähigkeiten auch unter Präzisions- und Zeitdruck sowie im ermüdeten Zustand gefordert. Deswegen sollten Aufgaben auch bewusst unter solchen Bedingungen im Training gestellt werden.
- Gleichgewichtsfähigkeit:
Übung 1: Brückenkampf. Zu zweit auf einer Bank in die Hocke gehen und versuchen, durch einen leichten Schiebewettkampf den Partner aus dem Gleichgewicht zu bringen. Variation durch Weglassen der Hände oder dadurch, dass mit dem Rücken geschoben werden muss.
Übung 2: Blinder Mann. Es werden mehrere Paare gebildet. Spieler A schließt die Augen. Spieler B führt Spieler A durch leichten Kontakt an den Fingerspitzen durch den Raum. Dort werden verschiedene Hindernisse überwunden. Auch Zusammenstöße mit anderen Paaren sind zu vermeiden. Als Variation lässt sich dieses Spiel auch als Staffelwettbewerb durchführen. - Reaktionsfähigkeit:
Übung 1: Stein, Schere, Papier. In einem Spielfeld, bestehend aus einer Mittellinie und zwei Endlinien, stehen sich zwei Mannschaften an der Mittellinie gegenüber. Dort wird nach den üblichen Stein, Schere, Papier-Regeln geknobelt – und zwar nur ein Duell. Die Mannschaften entscheiden sich als für ein Symbol. Wer das Knobeln gewinnt, fängt. Wer verliert, muss flüchten. Und zwar so schnell wie möglich hinter die eigene Endlinie. Wer vor der Endlinie erwischt wird, wechselt das Team. Bei gleichem Symbol, wird natürlich nochmal geknobelt.
Übung 2: Schatzhüter. Die Gruppe wird eingeteilt in Schatzsucher und einen Schatzhüter. Der Hüter wacht über ein am Boden liegenden Schatz (z.B. Seil oder Ball), der dort allerdings liegen bleiben muss. Die Schatzsucher versuchen nun, ihm den Schatz zu stehlen. Wer bei dem Versuch vom Schatzhüter gefangen wird, muss versteinert stehen bleiben. Der Hüter darf sich, soweit er möchte von seinem Schatz entfernen. Wer kann den Schatz stehlen, ohne erwischt zu werden? - Antizipationsfähigkeit:
Übung 1: Spiegelbild. Paare bilden. Beide Partner haben einen Ball. A prellt den Ball auf verschiedene Weisen und in unterschiedlichen Rythmen, B versucht das spiegelbildlich nachzumachen. Als Variation können anstatt der Bälle auch Springseile verwendet werden.
Übung 2: Reifenreihe. Eine Reihe aus Reifen legen. Die Reihe muss mal einbeinig hüpfend, abwechselnd links, rechts, links springend oder in anderen Variationen gemeistert werden. Legt man zwei Reifen nebeneinander, müssen dort beide Füße gleichzeitig hinein gesetzt werden.
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