Die Tischtennis-Jungtrainer Roman Frackenpohl, Daniel Ringleb und Sven Plaschke nehmen am „dsj academy camp“ während der Jugend-Olympiade in Nanjing teil. Über ihre Erlebnisse berichten sich in einem Blog. Der dritte und letzte Teil beschäftigt sich mit dem Besuch des Olympischen Dorfes. Ein Text von Daniel Ringleb.
Gestern hatten wir die große Ehre, das Olympische Dorf zu besuchen. Schon im Vorfeld fragte ich mich, wie wird wohl das Essen dort sein, was bekomme ich vom CEP (Culture and Education Program) mit und wie ist das deutsche Team untergebracht. Doch zunächst wurde die Taxifahrt zum Dorf zu einem wahren Erlebnis. 13 Taxis in Kolonne drängelten sich mit Warnblinklicht durch den dichten Stadtverkehr Nanjings. Einzig geltende Verkehrsregel schien mir dabei die rote Ampel zu sein. Ansonsten wurden durchgezogene Lininien komplett ignoriert, Fußgänger haben eigentlich grundsätzlich zu warten und bei drei Fahrspuren wurde gerne auch mal vierspurig gefahren.
Trotz gut funktionierender Klimaanlage stieg ich leicht verschwitzt aus dem Taxi. Vor mir gebar sich dann ein riesig neu gebauter Komplex, der ca. 6000 Athleten, Trainer und Betreuer beherbergt. Das Flair ist einmalig. Athleten aus allen Ländern soweit das Auge reicht. Die einzelnen Etagen mit Landesflaggen geschmückt. Hilfsbereite Volunteers an jeder Ecke. Und direkt als Blickfang, das CEP. Vergleichbar mit Messeständen, präsentieren sich die verschiedenen Nationen und laden zu Mitmachprogrammen ein. Von Malen, über Basteln, hin zu sportlichen Aktionen und natürlich Fotoprojekten, ist für jeden was dabei. Ich glaube in den letzten zehn Tagen wurde ich hier in China häufiger fotografiert als in den letzten zwei Jahren. Eigentlich jeder CEP Stand hält zudem noch ein kleines Souvenier parat und mir scheint, das Programm wird von den Athleten gut angenommen.
Interessant war auch der Einblick in das deutsche Mannschaftsbüro. Auf kleinem Raum arrangiert sich die Teamleitung, und in einem übersichtlichen Nebenraum ist Massagebereich und medizinische Abteilung untergebracht. Der Betreuer aus dem deutschen Team zeigte mir kurz sein Zimmer, zusammengefasst: minimalistisch eingerichtet mit extrem harten Betten.
Weiter ging es zum heiß ersehnten Herzstück des olympischen Dorfes, der Mensa. Über eine langgezogene Rolltreppe gelangte ich zu drei identischen Mensaebenen. Zwischen mediterranen, asiatischen und chinesischen Essen konnte ich wählen. Hinzu kamen Gebäck-, Salat- und Obstbereich. Froh, mal wieder nicht chinesisches Essen zu bekommen, bediente ich mich zuerst an der Salatbar und testete danach die anderen Bereiche aus.
Zusammengefasst lässt sich das Olympische Dorf als ein abgeriegelter Uni Campus beschreiben. Die Besonderheit entsteht erst durch die Athleten, die dem Dorf seine Einmaligkeit geben.
Nanjing-Blog: Bemalte Hunde und ein Duell im Park
Abenteuer Olympia für drei Jung-Trainer